Trüb und düster

Vor Weihnachten hatte ich zum letzten Mal Kontakt mit einer Lehrerin aus Mississippi, die mir mitteilte, dass sie noch längst nicht für alle geflüchteten Kinder aus New Orleans eine Schule gefunden hätten. Dies vier Monate nach der Katastrophe.
Ein Jahr später schreibt Karin Reber in meiner Tageszeitung „Der Bund“:

Diejenigen, die zurückgekehrt sind, stossen auf Probleme, die sie fast zur Verzweiflung bringen: So finden jetzt, da das neue Schuljahr beginnt, zahlreiche Eltern keine Schule für ihre Kinder, weil sich mit 25’000 Schülern weit mehr angemeldet haben, als die Stadt erwartete. Nun fehlt es an Klassenzimmern und Lehrpersonal.

Bestätigung dafür liefert die Newsplattform von Luisiana’s TV, die ein paar Vergleiche anstellt:

ORLEANS PARISH PUBLIC SCHOOLS
Originally: 117 public schools
Open March 1: 18 (15% of original total)
Open this month: 34 (29%)

Schule weder hüben noch drüben. Weder im Exil noch daheim. Ich fühle mich persönlich angegriffen. Ich verfechte die Pädagogik der Unterdrückten und die Alphabetisierung für die Inuit. Ich kann meine Nachbarin unter Müttern Ist-doch-egal-ich-war-in-Mathe-auch-ne-Null nicht ausstehen. Tony Blairs bildungspolitisches Fiasko widert mich mehr an als seine Fehlentscheidungen in Kriegsführung. Es macht mich aggressiv.
Mr. Bush und seine Entourage orientieren sich im Umgang mit ihren Armenhäusern vermehrt an Mugabe – obwohl schon Chirac schlimm genug wäre.

2 Gedanken zu „Trüb und düster“

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