Les livres achetés Numéro 2

Ich bin bei meinen Bücherkäufen kurz vor Marseille stehen geblieben.

  • Marseille, Guide Bleu
  • Ein praktischer kleiner Reiseführer von Hachette, der einer Tagestouristin wirklich alles sagt, was nötig ist. Gekauft in einem kleinen Laden am Vieux Port mit erstaunlichem Sortiment. Er bot zwar das ganze erwartete Kioskprogramm, aber er führte auch sieben anarchistische Zeitschriften. Zwischen all diesem Cécilia-Supermadame-Sarkozy-et-Vanessa-très-jolie-Depp-Hochglanz lagen sie einfarbig und unberührt. Eine gute Bloggerin hätte die Titel notiert, aber das war ich da wohl gerade nicht, ich finde jedenfalls keinen Notiz davon. Ich erinnere mich noch, alle Nummern durchgesehen zu haben, weil ich dachte, die Zeitschriften müssten zumindest uralt sein. Es war jedoch keine älter als von Juni 2007.

  • Den Ausstellungskatalog von LES RENCONTRES D’ARLES,
  • dieser Wahnsinns-Fotoausstellung, habe ich in der „Librairie Regards“, der Kustbuchhandlung der Vieille Charité gekauft. Wie häufig bei Museumskatalogen ist auch dies ein Meisterwerk mit herstellerischen Mängeln. Farblich und inhaltlich toll, aber ein gesucht originelles Format und kläglich geleimt. Einer der Schwerpunkte in diesem Jahr war zeitgenössische Fotografie aus Indien. Die Bilder von 2004 bis 2007 gefallen mir sehr, weil nichts darauf mit meiner Erinnerung an Indien übereinstimmt. Der Alltag einer Einkindfamilie in New Delhi scheint sich nur mässig von unserem zu unterscheiden.
    In Nîmes kehrte ich in der Librairie „LE BEDEPHILE“ ein. (Klammer für Nicht-Comics-Kenner: die „BDs“ sind die „Bandes Déssinées“, sie gehören in jedes französische Büchergestell und dazu – im Gegensatz zur deutschsprachigen Welt – absolut zum guten Ton.)
    Dort gekauft:

  • Die beiden autobiografischen Reiseberichte von Guy Delisle, Shenzhen und Pyongyang.
  • Les Profs, Tome 2 (für das Kind) – gnadenlose Comic-Strips von Pica und Erroc aus dem Schul-Leben.
  • Louna et sa mère von Sophie Gascon und Mar Chalvin,
  • weil’s mir gefallen hat, einem quirrligen Mädchen und ihrer rauchenden, am PC arbeitenden, oben ohne badenden, mal müde mal gewitzt argumentierenden Mutter beim Alltag zuzuschauen.
    Die Buchhandlung selber war ein Hit. Es gibt ja nur zwei Sorten Comics-Läden: die chaotisch-dreckigen mit den Eselsohren und die fein säuberlich aufgeräumten mit den glasklaren Ordnungssystemen. Letztere sind seltener, aber das war wieder so einer. Und die Telefonnummer auf den alten Plastiktüten korrigieren sie eigenhändig.

    Gescannte Tüte Librairie Le Bédéphile

    Das war’s. Mehr Bücher konnte ich nicht nach Hause nehmen.

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