Unfertiges

Unfertiges gilt zu Unrecht als schlecht, denn bei Beziehungen und Kindern zum Beispiel kann man darin durchaus Vorteile sehen. Vielleicht auch im Gewölle unfertiger Blogbeiträge, wer weiss das schon.
Ich wollte schreiben über die Papiere, die im Schulkopierer liegen bleiben. Sie eigenen sich oft zum Dichten von Schulgeschichten.
Ich wollte über Frank McCourts Buch oder viel mehr Kugelschreiber schreiben, an welchem er die Satzteile erklärte, nachdem er ihn auseinandergenommen hatte:

FMC: Angenommen, wir würden sagen, der Kuli macht, dass die Feder funktioniert. Wäre das richtig?
Kids: Nein. Die Feder macht, dass der Kuli funktioniert. Das kapiert doch jeder.
FMC: Welches Wort ist also das Tätigkeitswort?
Kids: Macht.
FMC: Richtig. Und zu welchem Hauptwort gehört das Tätigkeitswort?
Kids: Zur Feder.
FMC: Ihr seht also, dass ein Kuli wie ein Satz ist. Er braucht etwas, damit er funktioniert. Er braucht eine Tätigkeit, ein Verb.

Und wollte schreiben über meine Rückkehr zu Marx als Lektüre; dies um mich zu versichern, dass der Grossteil der heutigen Debatte schon mindestens einmal geführt worden ist.
Doch auch ohne besonders zu gefallen, haben Wiederholungen hier ihre Berechtigung, denn die Umstände, die sind ja so. Ich Glückliche habe schon länger Gelegenheit gehabt zu lernen, dass es sich bei der Aufhebung der Klassen durch Wohlstand um ein betrübliches Missverständnis handelt.

2 Gedanken zu „Unfertiges“

  1. Nach Deiner Leseprobe muß ich mir den McCourt jetzt doch noch beschaffen. Oje, ich habe schon wieder zu viele Bücher bestellt, hab nicht genug Geld und zu wenig Zeit zum Lesen. ;-( Zum Glück: das Manifest hab ich schon – im Netz, im Buch, auf der CDRom.

  2. Ach, McCourt hast du an einem Sonntag durch – das ist derart geeignete Lektüre für unsereins… Du denkst ständig Klar, Aha, und am Seitenende Ja, ja.

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