(M)ein Editorial

Heute erscheint die neue Nummer unseres Branchenorgans: „Schweizer Buchhandel“. Ich habe mein Editorial den Buchmenschen gewidmet, die einfach tolle Arbeit leisten.
Einfach danke.
Ich werde den Teufel tun und Sie, liebe Leserinnen und Leser, zum Durchhalten auffordern. Krise als Chance, zusammen geht’s, die Kultur hat ihren festen Platz beim interessierten Publikum und ohnehin ist alles eine Frage der persönlichen Einstellung – solche Aussagen erspare ich Ihnen heute. Stattdessen will ich Ihnen einfach danken.
Sie haben online angepriesen und offline verkauft, Schutzkonzepte ausgearbeitet, verworfen und neu aufgesetzt, aus traurigen Absagen muntere Ersatzveranstaltungen gemacht. Buchhändlerinnen haben Auftritte von Autoren ermöglicht, und sei es als Abstandveranstaltung im eigenen Garten. Zwischenbuchhändler haben sich in kleinen Teams organisiert und jeden Prozess darauf ausgerichtet, trotz strenger Regeln ununterbrochen zu liefern. Verlegerinnen haben ihre Neuerscheinungen nicht nur unbeirrt publiziert, sondern sie zusätzlich in elektronischen Formaten präsentiert.
Ihr unvergleichlicher Einsatz verhilft dem Buch zu grosser Präsenz. Es entfaltet in der Coronazeit eine neue Wirkung. In seiner Schlichtheit eignet sich das Buch als Gesprächsinhalt bei jeglicher Begegnung, es gibt kaum einen besseren Indikator für den Zustand der Gesellschaft. Bücher schaffen ein vertieftes Verständnis der Welt – und dort, wo sie fehlen, fehlt es an Freiheit und Würde.
Wenn Sie nicht mehr wissen, wie Sie die nächste Anweisung umsetzen und woher Sie das nächste Lächeln nehmen sollen, denken Sie daran, wie Sie zu den Büchern gekommen und warum Sie bei ihnen geblieben sind.

3 Gedanken zu „(M)ein Editorial“

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