Online-Persönlichkeiten

Wenn mich etwas stört am Alter, dann der Schlaf, den ich zusätzlich brauche. Nicht nur das Lesen von Büchern, sondern auch das Schreiben längerer Beiträge hier kommen dadurch zu kurz. Geplant war eigentlich, das Bloggen zu Gunsten von Beziehungen im realen Leben zu reduzieren oder gar einzustellen. Inzwischen ist es aber so, dass ich die Zeit eher fürs Ruhen oder andere Social Media brauche als für Menschen. Darob gerät meine Persönlichkeitspyramide, die real wie auch virtuell ist, durcheinander. Zuunterst bin ich, soweit ich mich selber erkenne. Diese Basis brauche ich, damit ich extern auftreten kann. Danach kommt die Ebene für ebendiesen Aussenauftritt, wie er wohl den meisten vertraut ist: Familienbande und Freundeskreis, dann die Arbeitspersönlichkeit in Varianten (mit und ohne Aussenwirkung, mit und ohne Bühne, mit und ohne Schreibe in eigenem Namen). Die nächste Ebene, für welche die beiden vorherigen die Grundlage bilden, ist dann meine Blog-Persönlichkeit. Mit Zensur versehen, weil ich ja nicht anonym schreibe, aber doch persönlich, über Jahre gepflegt und daher wichtig für alle folgenden Schichten der Onlinewelt. Bei Twitter habe ich ein Profil, das politisch ziemlich ehrlich ist, Feminismus zulässt und dann und wann auch einen kleinen Hänger. Die letzte Ebene meiner Online-Persönlichkeiten ist Facebook, wo ich mich erst seit letztem Herbst aufhalte. Dies, weil ich einen Anlass organisierte, für den FB eine zentrale Rolle spielte. Wie immer, wenn ich mich auf eine neue Plattform begebe, zeichnete ich mir vorher auf, wer ich dort sein würde. Aber der Plan ging nicht auf – die Freundschaftsanfragen kamen so schnell und so gemischt, dass ich in weiten Teilen von meiner ursprünglichen Vorstellung von mir selber auf FB verabschieden musste. Mehr dazu ein anderes Mal, ich muss ins Bett.
Allen eine erquickende Woche!

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