Hauptsache gemischt

Ich habe mir fest vorgenommen, heute nur über Fussball nachzudenken und alle Unbill der weiten Welt und des individuellen Lebens auszublenden. Ich hatte vorletzte Nacht „Vous n’aurez pas ma haine“ gelesen, gearbeitet und Ablenkung nötig. Gestern verpasste ich das vermutlich versöhnlichste EM-Spiel und so telefonierte ich heute mit meinem Neffen, der mich auf den neusten Stand brachte. Einmal mehr fiel mir dabei auf, wie selbstverständlich er die vielen albanischen Spielernamen mit den weichen Lauten ausspricht. Auf meine Frage, was er von Frau Xhakas Trikot halte,meinte er nur „gut“ und ging über zum Kommentar der schweizer Goalieleistung, die letztendlich den Sieg ausgemacht habe. Merke: Wer sich von einem siebenjährigen schweiz-kosovarischen Jungen ein Spiel erzählen lassen darf, braucht es nicht zu schauen.
Letztes Wochenende hat meine Schwester zum dritten Mal ein Grümpelturnier in der Blocksiedlung organisiert. Obwohl das Wetter schlecht gewesen ist, liefen, kickten und sprangen an die hundert Kinder um die Wette.
Grümpelturnier Bethlehemacker
Und der Name passt einfach perfekt: „Grümpel“ ist von allem etwas. Und so waren die Spielerinnen und Spieler, die Zuschauerinnen und Zuschauer, die Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter und natürlich die von allen gewonnenen Preise bunt gemischt.
Grümpelturnier Bethlehemacker
Und weil es mir am Ende doch nicht ganz gelingt, mich einfach nur am Erfolg zu freuen, noch dies: Auch wenn es komplizierter ist, als es aussieht, sollten wir die Bekämpfung der Kinderarbeit nicht vergessen, deren internationaler Tag heute gewesen ist. Für ein Fussballspiel ist vieles nötig, das aus Ländern und Geschäftsbereichen kommt, in denen Kinder zu Lasten ihrer Ausbildung und Gesundheit arbeiten. Seit dem Frühjahr gibt es ein App von ILO (erst in Englisch), das Unternehmen helfen kann, Kinderarbeit überhaupt zu sehen.

Ein Gedanke zu „Hauptsache gemischt“

  1. Übrigens:
    Die Fotos dieses Turniers wurden vom sportlichen Dr. Ringg angeschaut (auf dem Smartphone einer Patientin). Mit grosser Anerkennung stellte er fest, dass auch die Mädchen voll mitmachen und „unsere“ Kinder beweglich und rank sind;-)

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