Januarjammer

Das war glaub ich mein schlimmster Januar, ohne dass (in meinem Umkreis) etwas Schlimmes passiert ist. Ich hatte Mittelohrenentzündung u.v.m. Und auch in der Schule waren Viren und Bakterien die Lebewesen mit der höchsten Präsenz. Viele Kinder von Kolleginnen haben Grippen, Lungenentzündungen und sogar RS-Viren kalt erwischt, was uns alle auch emotional beschäftigte. Und trotzdem musste das Semesterende irgendwie über die Bühne. Bei uns in der Berufsfachschule kommt zu den Noten und Leistungsausweisen noch eine komplizierte Handhabung der Absenzen hinzu*. Dafür kann niemand etwas, aber der Aufwand ist ungeheuerlich und hat mir dieses Mal fast den Rest gegeben. Ich hatte in der Sache so viele Anrufe, dass ich bisweilen alle Telefone ausschalten musste, um überhaupt den vorherigen Anruf noch bearbeiten zu können. Ich bin nachts regelmässig schweissgebadet erwacht, weil ich etwas vergessen zu haben glaubte.
Nun denn, jetzt bleiben mir ein paar Schulferientage, um dem Überblick zurückzuerobern, das neue Semester vorzubereiten und mich natürlich vollumfänglich zu erholen, damit ich das neue Semester voll genesen und fröhlich beginnen kann. (Ich höre oft „Ich möchte nicht mehr zwanzig sein“ und habe es bestimmt selber schon gesagt. Aber das sind die Momente, in denen es mir verdammt viel dienen würde, weniger Verantwortung zu haben und weniger Schlaf zu brauchen. Falls jemand einen Jungbrunnen kennt oder einen Wunsch zu vergeben hat: Nur her damit.)

*Für Interessierte am Absenzenwesen in Berufsfachschulen: Schulzeit ist Arbeitszeit. Das Berufsbildungsgesetz fordert, dass ein Lehrbetrieb spätestens nach 14 Tagen darüber informiert ist, wenn ein Azubi in der Schule gefehlt hat, auch wenn es eine Lektion gewesen ist. Das ist bei ein paar Tausend Azubis die ein paar Tausend Lektionen bei 120 Lehrpersonen besuchen eine logistische Meisterleistung. Oder eben – zu Semesterende und wenn auch Lehrpersonen und Abteilungsleiter krank sind – ein Torpedo.

3 Gedanken zu „Januarjammer“

  1. Der Januarjammer von November bis Februar war so viel einfacher zu ertragen mit Deinen interessanten, „weit- und nahblickenden“ und auch erfreulichen Beiträgen als Lektüre zu später Stunde 🙂
    Herzlich, Daniela

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