Lehrzeit war

Altpapier sammeln, Post holen, lesen, Stempelkissen auffüllen, Verben konjugieren, auf Bleistiften kauen, Bestellungen in Bestellkästen ablegen, Reclambändchen anmalen, beleidigt sein, im VLB nachschlagen, mit Vertretern scherzen, die Buchmesse erleben, zu viel bestellen, Aigus und Graves vergessen, Vertrauen gewinnen, Buchtipps schreiben, Vorschauen alphabetisieren, Börsenblatt lesen, unverhofft einschlafen, Freunde fürs Leben finden, übergangen werden, eingestossene Einbände flach hämmern, Branchenwitze machen, wissenschaftliche Terminologie auswendig lernen, Eltern aus den Augen verlieren, mit dem Japanmesser Fingerteile abschneiden, Kohlepapier zwischen Briefbogen legen, auf der Hermes hacken, Büchertische betreuen, abstreichen, abrechnen, Postkarten zählen, Angst haben, Literaturgeschmack entdecken, gelobt werden, Müll rausbringen, einzahlen, empirische Sozialforschung verkaufen, niedergeschlagen sein, Schaufenster gestalten, Toilettenpapier auffüllen, putzen, Proben schreiben, Kleingeld beschaffen, Theater lieben lernen, früh aufstehen, Buchlaufkarten tippen, aus BZ-Kisten eine Bar bauen.
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Aufs Ganze: Der neue Pegasus.
Auf das neue NZZ Folio: Der Lehrlingsreport.

2 Gedanken zu „Lehrzeit war“

  1. Du hast Dich mit Worten zurück vertieft?
    Oder hast Du das noch so treffgenau im Sinn?
    Oder aus einem Lehrtagebuch?
    Ob Dir wirklich Fingerteile fehlen?
    Ich dachte, das sei nur bei Tischlern so?
    Gruß von Sonia

  2. Oh ja, das kann ich problemlos wieder aufleben lassen, ich könnte noch Kilometerweit weiter schreiben. Punkto Narben habe ich nur einen Schnitt, mein Mit-Azubi jedoch hat eine kürzere Fingerbeere.

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